Vorsorgeuntersuchungen und Tests während der Schwangerschaft

Vorsorgeuntersuchungen und Tests während der Schwangerschaft: Die wichtigsten Check-ups im Überblick

Damit du deine Schwangerschaft in vollen Zügen geniessen kannst, ist es gut zu wissen, dass sowohl du als auch dein Baby gesund seid. Deswegen werden in der Schweiz sieben Vorsorgeuntersuchungen von der Krankenkasse übernommen, um mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen zu können. Welche das sind und worauf du bei den einzelnen Vorsorgeuntersuchungen achten solltest, verraten wir dir in diesem Blogbeitrag.

Warum sind Vorsorgeuntersuchungen und Tests in der Schwangerschaft wichtig?

Die Untersuchungen in der Schwangerschaft haben drei Hauptziele:

1. Früherkennung von Erkrankungen: Sie ermöglichen die frühzeitige Erkennung von gesundheitlichen Problemen (beispielsweise der Präeklampsie - Schwangerschaftsvergiftung) durch Blutuntersuchungen

2. Früherkennung von Fehlbildungen: Ultraschalluntersuchungen helfen dabei, Fehlbildungen wie Trisomie 21 (Down-Syndrom) zu identifizieren

3. Gesundheitsüberwachung: Ihr Zweck ist es, die Gesundheit von Mutter und Kind zu überwachen und sicherzustellen, dass beide die komplette Schwangerschaft über gesund sind

Spezifische Untersuchungen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge

In den Vorsorgeuntersuchungen können Krankheiten und Fehlbildungen frühzeitig erkannt werden. Überwacht werden dabei Blutdruck, Blutgruppe, Rhesusfaktor und mögliche Infektionen.

Hierbei gliedern sich die Untersuchungen wie folgt:

1. Erstuntersuchung: Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustands

2. Ultraschall: Untersuchung des Kindes und der Plazenta

3. Bluttests: Bestimmung der Blutgruppe und Überprüfung auf Infektionen

4. Urinuntersuchungen: Test auf Harnwegsinfektionen

5. Körperlicher Check-up: Umfassende Untersuchung zur Beurteilung deiner körperlichen Gesundheit während der Schwangerschaft

6. Die Erstuntersuchung zu Beginn der Schwangerschaft

Die Erstuntersuchung erfolgt normalerweise zwischen der 6. und 12. Schwangerschaftswoche, um den allgemeinen Gesundheitszustand von Mutter und Kind zu überprüfen. Die Erstuntersuchung beinhaltet:

1. Anamnese: Fragen nach Vorerkrankungen, Allergien und Medikamenteneinnahme

2. Gewicht und Blutdruck: Überwachung des Gewichts und Erkennung von Bluthochdruck

3. Urinuntersuchung: Analyse von Bakterien, Eiweiss und Zucker im Urin

4. Vaginaluntersuchung: Untersuchung von Gebärmutter und Muttermund

5. Ultraschalluntersuchung: Zur Ansicht des Kindes und der Plazenta 

6. Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft werden zwei Ultraschalluntersuchungen von der Krankenkasse in der Schweiz übernommen:

1. Frühes Screening (9. bis 12. Schwangerschaftswoche): Dient zur Abschätzung des Risikos für Trisomie 21 (Down-Syndrom) und andere chromosomale Erkrankungen

2. Zwischenscreening (20.-22. Schwangerschaftswoche): Zur Überprüfung der kindlichen Entwicklung

Weitere Ultraschalluntersuchungen werden von der Krankenkasse nur übernommen, wenn diese vom Arzt für notwendig befunden werden. Du kannst Extras wie zusätzliche Ultraschalltermine oder 3D-Ultraschall einfordern, diese werden dir aber privat in Rechnung gestellt.

1. Blutuntersuchungen als Vorsorge

Während der Schwangerschaft werden folgende Faktoren durch eine Blutuntersuchung identifiziert:

1. Blutgruppe und Rhesusfaktor: Für die Blutgruppenverträglichkeit zwischen Mutter und Kind

2. Infektionskrankheiten: Tests auf HIV, Hepatitis B und C sowie Syphilis

3. Rhesusfaktor-Inkompatibilität: Überprüfung auf eine mögliche Rhesusfaktor-Inkompatibilität

4. Anämie: Untersuchung auf häufig auftretende Blutarmut während der Schwangerschaft

5. Eisenmangel: Überprüfung auf Eisenmangel als mögliche Folge der Anämie

6. Präeklampsie: Untersuchung auf Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) in der 20.-22. Schwangerschaftswoche

7. Urinuntersuchungen als Schwangerschaftsvorsorge

Während der Schwangerschaft werden folgende Urinuntersuchungen durchgeführt:

1. Bakterien: Zur Erkennung bakterieller Harnwegsinfektionen, die zu Komplikationen führen können

2. Eiweiss: Überprüfung auf Eiweiss im Urin als Hinweis auf Präeklampsie

3. Zucker: Überprüfung auf Zucker im Urin als Hinweis auf Diabetes mellitus

1. Körperlicher Check-up

Während der Schwangerschaft beinhaltet jede Vorsorgeuntersuchung folgende Untersuchungen, welche dir Sicherheit geben, dass auch körperlich alles in Ordnung ist:

1. Gewicht und Blutdruckmessung

2. Brustuntersuchung

3. Untersuchung von Gebärmutter und Muttermund

4. Beckenuntersuchung

Praktische Tipps für deine Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

In der Theorie hört sich das alles sehr herausfordernd an. In der Praxis wirst du jedoch merken, dass die Untersuchungen nicht schlimm sind und dich das Praxisteam sicher und einfühlsam durch alle Tests und Untersuchungen begleitet. Folgende Tipps können dir dennoch helfen, entspannt zu deinen Vorsorgeuntersuchungen zu gehen:

Vorbereitung ist alles: Nimm zu jedem Vorsorgetermin deinen Mutterpass mit. Diesen erhältst du bei deinem ersten Vorsorgetermin. Dieses wichtige Dokument enthält Informationen über deine Schwangerschaft und durchgeführte Untersuchungen. Notiere dir zudem alle Fragen oder Sorgen auf deinem Handy oder einem Notizbuch, damit du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin darüber sprechen kannst und nichts vergisst.

Ziehe dir bequeme Kleidung an: Bei den Untersuchungen musst du dich oft untenrum ausziehen. Ist dir das unangenehm, ziehe ein langes Oberteil oder ein (Strick-) Kleid an, welches bis über die Oberschenkel reicht. So stehst du nicht ganz nackt im Untersuchungsraum, wenn du mal kurz warten musst.

Vertraue deinem Bauchgefühl: Als werdende Mama entwickelst du oft ein Gespür für die Bedürfnisse deines Körpers und deines Kindes. Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, teile diese Bedenken mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Dies gilt auch zwischen den Vorsorgeterminen. Rufe im Zweifel in deiner Frauenarzt-Praxis an und vereinbare ggf. einen Termin. Bereits am Telefon können erste Sorgen oft schon genommen werden.

Begleitperson mitnehmen: Wenn du dich unsicher fühlst, nimm deine beste Freundin, Mutter oder den Papa deines Kindes mit zur Vorsorgeuntersuchung. Dies machen viele Frauen und emotionaler Beistand ist absolut in Ordnung!

Nimm dir Zeit für die Vorsorgetermine: Bringe etwas zum Lesen mit, wenn du längere Wartezeiten im Wartezimmer überbrücken musst. Manchmal kann auch ein CTG durchgeführt werden. Ein CTG kann oft 30 Minuten und länger dauern. Lege deine Vorsorgetermine nicht zwischen weitere Termine, dies stresst dich nur unnötig.

Du bist auf dem Weg Mama zu werden und deine Schwangerschaft ist eine erstaunliche Reise. Die Vorsorgeuntersuchungen sind ein wichtiger Teil dieses Abenteuers, denn sie ermöglichen dir, die Gesundheit deines Kindes und deine eigene Gesundheit zu schützen. 

Freue dich daher auf die Termine und das gute Gefühl, dass du so jederzeit über den aktuellen Gesundheitszustand von dir und deinem Baby Bescheid weisst und Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden können.